Stechinelli war kein Heiliger

Francesco Maria Capellini, mit Spitznamen "Stechinelli", was so viel wie "Stöckchen" oder "lange Latte" heißt, ist nur der Erbauer unserer Stechinelli-Kapelle. Oft sind Kirchen nach Heiligen benannt , aber Stechinelli war sicher kein Heiliger, sondern ein Mensch, der sich auf gutes Leben verstand. In Italien als Adliger 1640 geboren gelangte er an den Hannoverschen Hof und dann nach Celle. Hier war er so etwas wie der Sekretär für besondere Fälle des dort residierenden Herzogs. Dadurch erwarb er einen großen privaten Reichtum, den er in Bauerngütern anlegte. So erwarb er auch das Gut "Wieckenberg", das eines seiner Wohnsitze wurde. Trotz seines Reichtums wusste Stechinelli aber anscheinend, das Geld nicht alles ist. So sorgte er dafür, dass in Wieckenberg regelmäßig Gottesdienste abgehalten wurden. Stechinelli war als Italiener natürlich katholisch, aber die Verträge über die Gottesdienste machte er mit der evangelischen Kirche. Ab 1692 ließ er dafür auf seine Kosten und natürlich auch nach seinem italienischen Geschmack eine Kapelle bauen - eben unsere Stechinelli-Kapelle. Ihre Einweihung im Jahre 1699 erlebte er allerdings nicht mehr mit, da er 1694 verstarb. Er ist in Hildesheim beigesetzt worden.