Eine Kirche lebt von dem, was in ihr stattfindet. Dazu gehören natürlich vor allem die Gottesdienste in ihren verschiedenen Ausprägungen.
1964 fand der Sonntangsgottesdienst noch um 9:30 Uhr statt und am zweiten Sonntag im Monat in der Stechinelli-Kapelle. An diesem Sonntag gab es dann in St. Michael zusätzlich einen Jugend- oder Familiengottesdienst bzw. im Winter einen Abendgottesdienst. Im Winterhalbjahr gab es auch jeden Mittwoch um 8:00 Uhr eine Morgenandacht. Heute finden unsere Gottesdienste um 10:00 Uhr statt.
Schade, dass unsere Kirche nichts erzählen kann von den vielen Dingen, die sie erlebt hat und die in ihr passiert sind. Taufen von Kindern und Erwachsenen, im Hauptgottesdienst oder in einer extra Feier, Hochzeiten in ihren sehr unterschiedlichen Ausprägungen, Traugottesdienste aus Anlass eines Ehejubiläums, Konfirmationen und Jubelkonfirmationen, Einführungen und Ordinationen.
Da gab es Gottesdienste in moderner Gestalt, Abengottesdienste, Familiengottesdienste, Jugendgottesdienste, Taize-Gottesdienste, Schulgottesdienste, Gottesdienste mit der KiTa, Krabbelgottesdienste und den Kindergottesdienst.
Und natürlich die ganz normalen Gottesdienste in ihren ganz unterschiedlichen Formen mit und ohne Abendmahlsfeiern oder geprägt durch das Kirchenjahr.
Da waren und sind Konzerte, Chor- und Posauenklang, Orgelmusik, Gospelmusik, Musik von Bands. Sie wüsste zu berichten von schön geschmückten Altären zu den besonderen Jahreszeiten und von schmucklosen Zeiten. Von lautem Gemeindegesang oder eher verhaltenen Tönen der Gottesdienstbesucher und -besucherinnen.
Darüber hinaus könnte St. Michael erzählen von fröhlichem Lachen, andächtiger Stille und Tränen der Trauer, all das kennt unsere Kirche. Und sie wüsste sicher auch von dem einen oder anderen Missgeschick zu berichten oder von ganz überraschenden schönen Erlebnissen.
Wie viele Menschen hat diese Kirche schon kennen gelernt, die die einfach gekommen und wieder gegangen sind, die hier nur still gebetet haben oder Gottesdienst gefeiert oder die sich hier eingesetzt haben für die Verbreitung des Glaubens als Pastoren/-innen, als Küster/-innen, als Kirchenmusiker/-innen oder als Kirchenvorsteher/-innen und ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen.
Kirchen sind besondere Orte, sie leben aber davon, dass Menschen hineingehen, ein wenig ihrer Zeit dort verbringen und für sich nach einem besseren Leben suchen und auch Kraft schöpfen für schwere Zeiten.