St. Michael verändert sich

Zum Einbau des Gemeindehauses in die St. Michael-Kirche in den Jahren 2012/13 schreibt der damit beauftragte Architekt Frank Simon vom Architekturbüro Simon & Simon, Celle:

"Es handelt sich bei der St. Michael-Kirche um einen in Teilen zweigeschossigen Massivbau aus dem Jahr 1961-64. Auf dem Baugrundstück befinden sich weiterhin das Pfarrhaus und mehrere Nebengebäude. Das ehemalige Gemeindehaus selbst entsprach nicht mehr den wärmetechnischen Mindeststandards. Der Evangelischen Jugend fehlten eigene Räume, und das Kirchengebäude mit 500 Sitzplätzen war überdimensioniert.

Es wurde die ‚Haus in der Kirchen‘-Lösung entwickelt, die das Gemeindehaus komplett in die Kirche verlegte. So verkleinerte sich zum einen der bisherige Kirchenraum auf rund 230 Sitzplätze und das Gemeindeleben wurde in die Kirche geholt - ‚So werden die Menschen im Dorf sehen, dass das Licht in der Kirche fast immer brennt.‘.

Ein behutsam Umgang mit dem Bestand der bisherigen Kirche war wichtig. Das Äußere der Kirche sollte kaum verändert werden. Die beiden Längsseiten der Kirche, die aus französischen Dickglasfenstern mit Bildmotiven bestehen, blieben unangetastet. Lediglich die Westseite der Kirche wurde verändert. Ein 260 qm großer, kristallin geformter Baukörper mit zwei Etagen wird zum Teil in die Kirche ‚hineingeschoben‘. In der ersten Etage entstand ein teilbarer Gemeinderaum für 60 Personen, im Erdgeschoss wurden eine Küche und ein weiterer Gruppenraum eingerichtet.

Es entsteht ein Haus in der Kirche, das unabhängig vom eigentlichen Kirchenschiff betrieben werden kann und auch im Inneren der Kirche über eine ‚echte‘ Fassade verfügt. Jeder Raum bietet einen offenen Blick in die Kirche hinein. So hat die Gemeinde nun auch während des Gottesdienstes einen Raum von dem aus junge Familien mit Kindern dem Gottesdienst ungestört folgen können und dabei mit den Kleinsten der Gemeinde zusammen sein können. Zu besonderen Gottesdiensten können die Fenster des Gemeindehaus zum Kirchenraum hin komplett geöffnet und so die Zahl der Plätze vergrößert werden.

Die Form des Baukörpers leitete sich zum einen aus der Geometrie der Kirche ab, zum anderen aus den kristallförmigen französischen Dickglasfenstern, die auch erst im Zusammenspiel mit ihrer Umgebung ein wunderschönes Gesamtbild ergeben."